Mysterie-Thriller im E-Werk
Sechs Erben und ein Mörder: Junges Theater feiert Premiere
VON ANNA SCHELLHASE

Eschwege – Man nehme einen verstorbenen Millionär, eine Schar Erbhungrige, ein Gruselhaus und das Drama ist perfekt. Dazu kommen noch ein entlaufener Mörder und ein geheimnisvolles Rätsel. Der Mystery-Thriller in drei Akten des Jungen Theaters „Die Katze und der Kanarienvogel von John Willard feierte am Samstagabend vor ausverkauftem Haus Premiere im Eschweger E-Werk.
Der exzentrische Millionär Cyrus West bittet zwanzig Jahre nach seinem Tod seine Verwandtschaft in seine einsame Villa, um dort um Mitternacht das Testament verlesen zu lassen. Wäre das nicht schon gruselig genug, behauptet auch noch die geheimnisvolle Mammy (Nicole Wolf), ein böser Geist spuke durch das Haus.

Serienkiller auf der Flucht
Die Hausherrin Charlotte Crosby (Annette knecht-Wolf) nimmt die sechs Erbkandidaten in Empfang: Da wären der selbstbewusste Harry Blythe (Sebastian Perels), die Diva Susan Sillsby (Teresa Bickert), der ängstliche Pferdearzt Paul Jones (Heiko Alsleben), die schüchterne Cicily Young (Marie Dedio) sowie Charlie Wilder (Mattis Eyser). Annabelle West (Sabrina Werkmeister) macht die Runde der Erbkandidaten komplett.

Das von Miss Crosby verlesene Testament bestimmt Annabelle als Alleinerbin, vorausgesetzt sie verliert nicht den Verstand. Aber warum sollte sie das tun? Doch schon ereignet sich ein mysteriöses Ereignis nach dem anderen. Als dann auch noch der Wärter des Sanatoriums (Holger Hämmerling), vorbeikommt und verkündet, ein verrückter Serienkiller ist auf der Flucht, nimmt das Chaos seinen Lauf.
Nebenbei kann sich Annabelle vor Verehrern kaum retten, doch das soll in dieser Nacht ihr geringstes Problem sein, denn sie soll das Rätsel um die verschwundene Halskette lösen und plötzlich ver- schwindet auch noch die Hausherrin Miss Crosby spurlos. Spukt es in der Villa wirklich, ist der entlaufene Mörder in die Villa eingedrungen und wird Annabelle die Nacht überleben, ohne verrückt zu werden?

Die Inszenierung von Heiko Alsleben und Manfred Rehbaum konnte das Publikum allen voran durch viele lustige Momente, insbesondere durch Alslebens Charakter, mitreißen. Das Ensemble schaffte es, das Publikum mit unbeschwerten Erzählweise zu fesseln.

Beeindruckendes Bühnenbild

Auch das imposante Bühnenbild von Manfred Rehbaum und Heiko Alsleben, einer hölzernen Bibliothek und einem leuchtenden Kamin, trugen zu der mystischen Stimmung bei. Mit einigen überraschenden Wendungen, spannenden Charakteren und vielen Rätseln bietet das neue Stück des Jungen Theaters einen unterhaltsamen und rätselhaften Theaterabend. „Die Katze und der Kanarienvogel” heißt im eng-
lischen Original „The Cat and The Canary”. Das ursprüngliche Bühnenstück wurde erstmals am 7. Februar 1922 am Broadway in New York aufgeführt. Seitdem wurde das Drama vom John Willard mindestens viermal in Spielfilme umgewandelt. So beispielsweise im Jahr 1927. Mit dem Titel „Spuk im Schloß” erschien das Stück als Stummfilm unter deutscher Regie von Paul Leni.

Als hauptsächlich komödiantische Version erschien der Film „Erbschaft um Mitternacht” im Jahr 1939. Mit einem zweiten Film war diese Version Inspiration für die Geisterbahn „The Haunted Mansion” in verschiedenen Disney-Themenparks. Zuletzt wurde das rund 100 Jahre alte Drama als Bühnenstück neuaufgelegt.

Weitere Vorstellungstermine in Eschwege sind am Freitag, 17. und Samstag, 18. März sowie Freitag, 24. und Samstag, 25. März, jeweils von 20 bis 22.30 Uhr.
red/tli Tickets im Vorverkauf: E-Werk, Buchhandlung Heinemann, Lotto Wagner und Touristinfo Eschwege, sowie online unter: tickets.kultur-eschwege.de

[Quelle: Werra Rundschau vom 13.3.2023, Anna Schellhase, Eschwege]

Kritik zu “Die Katze und der Kanarienvogel” von Anna Schellhase, Werra Rundschau

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